geb. 1948 in Bremen, Studium an der HfK Bremen Freie Kunst / Malerei, Film von 1983 bis 1990, lebt und arbeitet in Bremen, vor allem auf dem Feld der Verknüpfungen von Unbewusstem und Alltagserfahrung, der Verbindung von Wahrnehmung und Emotion.
2002 Stipendium bei Artists Unlimited, Bielefeld. Untersuchung des Zusammenhangs von Zucker und Körperökonomie. Ausstellung feed me.
2023 bergen (Kunst〈 〉Raum Rückertstraße, Bremen) E
2022 La Demoiselle de Boen (Galerie Ulrich Schnelle, Bunde) E
2019 mit Dingen reden (GaDeWe, Bremen) E
2014 – 2017 Objekt und Text des Monats (Internetprojekt) E
2013 DISCOVER ME! (Landesmuseum Emden, Pelzerhäuser)
2007 Textile Texturen. Der rote Faden (GaDeWe, Bremen)
2004 noch 183undeinhalb Tage (Email-Projekt) E
2002 feed me (Galerie Artists Unlimited, Bielefeld) E
2001 fragile – ein Nabelprojekt für cuba (Culturzentrum Achtermannstr. Münster) E
1994 Grimm – ein Tableau (GaDeWe, Bremen) E
1993 wer-wessen-wem-wen (Städtische Galerie Delmenhorst Haus Coburg)
1989 Die Welt im Wohnzimmer (Galerie Steinbrecher, Bremen) E
z.B. K.Ö.N.I.G./K.Ö.N.I.G. Dienst am Kunden (Künstlerhaus Bremen 1998/99), LifeLongLearning / LongLifeLearning (Arbeitnehmerkammer Bremen 2003).
1995 Gotische Rippen (Städtische Galerie Bremen)
1996 Safari-Projekt (Galerie Hertz, Bremen)
1999 What do you want from art? (Biennale Venedig)
2000 BODY GUARD 2000 (Expo Hannover und Schlachthof Bremen)
2002 Hass – Anmerkungen zu einer Kulturtechnik (Zeitungsbeilage der taz am 20.11.2002)
2005 wunschterritorien (Städtische Galerie Bremen)
2006 Diagonale (Oetkerhalle, Bielefeld
1996 – 2004 Zusammenarbeit mit dem Musiker Hainer Wörmann an at work 1 bis 3 (u.a. Aufführungen 1996 Pro Musica Nova, Radio Bremen, 1999 Kunsthaus Wiesbaden, 2001 cuba Münster, 2004 Schwankhalle Bremen) und seit 2015 an serendipity.
bergen Hrsg. Berufsverband Bildender Künstler*innen Bremen 2023
La Demoiselle de Boen Hrsg. Berufsverband Bildender Künstler*innen Bremen 2022
mit Dingen reden Hrsg. GaDeWe (Galerie des Westens) Bremen 2019
süsz. Der Geschmack der Zivilisation Hrsg. Berufsverband Bildender Künstler*innen Bremen 2018
Objekt des Monats / Text des Monats Hrsg. Verlag OPEN SPACE EDITION Bremen 2018
fragile-Nabelprojekt cuba. Ein Pixibuch Hrsg. cuba-cultur Achtermannstr. Münster 2016
Anne S. empfiehlt. Ein Film von Marikke Heinz-Hoek, Schnitt/Sound Wolfgang Wortmann, Bremen 2009
Anne Schlöpke ist eine Meisterin des Vollen, des Überbordenden, der bedrängenden Fülle. Von ihr gibt es Zeichnungen, Objekte, Fotogramme, Collagen, Möbel und vor allem: Installationen. In diesen Installationen fügen sich die Einzelarbeiten zu komplexen Bildern, sie sind zusammengesetzt aus all den einzeln bestehenden Arbeiten, die offensichtlich demselben Gesetz gehorchen, die eine geheime Vernetzung besitzen. In die Installationen kann man manchmal hineingehen, wie in die große Rauminstallation, das Mädchenzimmer „Marnie“, das sie vor einem Jahr in der Städtischen Galerie Delmenhorst, dem Haus Coburg, realisiert hatte. Dann rückt die verdichtete Formulierung dem Betrachter auf den Leib, daß sich kaum jemand der Einladung zum Gang in die bewußte und unbewußte Geschichte entziehen kann.
Die Installationen erwachsen aus der Raumarchitektur oder aus der Geschichte des Raums. Immer gibt es die Fülle der Verweise auf einen Zusammenhang. Was wir als Kinderbett, als Zöpfe, als Korsetts zu erkennen meinen, was an Körperteile erinnert, an Formen von Knoten und Ringen, eröffnet eine komplexe Wirklichkeit, in der vergessene weibliche Biographien und eigene Körpererfahrungen einen Wegweiser zu bilden scheinen. Materialien wie Wachs, Latex, Holz, Watte, Gummi und Gips halten die Verbindung zum organischen Körper und sind doch künstlich. Das Verhältnis von Natur und Zivilisation ist bedrängend, ohne Aussicht auf harmonische Klärung, gegenwärtig. Die Installationen führen in ein Mit- und Nebeneinander von Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft, in der sich die Ebenen vermischen.
Immer stehen die Arrangements in einem Spannungsfeld zwischen Ordnung und Nicht-Ordnung. Anne Schlöpke will keinen widerstandslosen Genuß. Sie arbeitet auf dem gefährlichen Terrain der Verlockung und der Abstoßung, sie interessiert sich für den Punkt, in dem die Unlust in Lust umschlägt, die Faszination des Verborgenen, das auch das Schreckliche ist, aber dann auch viel mehr.
Barbara Alms (in Punkt – kunst im nordwesten Nr. 26 März 1994)
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